Im April 2018 ging man davon aus, dass im Echternacher Wald weit über 100 Mufflons lebten. In einem größeren Artikel im „Luxemburger Wort” vom 3. April 2018 stellte Volker Bingenheimer die damalige Situation dar. [1] In einem Artikel desselben Autors liest man Anfang Oktober 2019, dass die Mufflon-Population im Echternacher Haard-Waldgebiet inzwischen bereits auf etwa 200 Tiere geschätzt wird. [5] Es handelt sich hierbei um die Nachkommen von Tieren, die im Laufe der 1990er Jahren illegal ausgesetzt worden sind.

Mufflons gibt es in Luxemburg seit 1905. Sie wurden im großherzoglichen Gehege bei Imbringen (Grünewald) gehalten. Im Jahre 1968 wurden Mufflons aus dem großherzoglichen in das staatliche Gehege bei Kaundorf (Obersauer­-Gebiet) gebracht; 1970 wurden sie freigelassen und breiteten sich im Laufe der folgenden Jahre im Obersauer-Gebiet aus. Anfang der 1990er Jahre waren daneben zwei weitere Mufflonpopulationen bekannt, die eine im Raum Hosingen, die andere im Raum Christnach-Heffingen. [2][3]

Was den Echternacher Raum anbelangt, so wurde Muffelwild zum ersten Mal im Oktober 1995 im Revier Echternach gesehen. Es handelte sich um ein Rudel mit fünf jungen Widdern, das im Waldteil „Haard“ beim Echternacher See beobachtet wurde. 1996 wurden erste Mufflons auf dem Michelshof und dem Geyershof gemeldet. Im Oktober 1996 konnten auch im Gebiet Osweiler einige Tiere beobachtet werden. Diese Tiere, welche vermutlich ihren Einstand im Waldteil „Haard“ hatten, hielten sich um den Bauernhof „Frombourg“ auf. Im Dezember 1996 wurde dann in der Nähe des „Seiterthofes“ bei Berdorf ein anderes Rudel entdeckt. Im Jahre 1998 wurde ein weiteres Rudel in der Nähe des Melickhofes gesichtet. [4]

Im Osten des Landes wurden im Zeitraum 2015-2016 neben dem Echternacher Raum (Gemeinden Echternach, Berdorf, Consdorf, Bech, Manternach, Rosport-Mompach) auch Mufflons auf dem Gebiet der Gemeinde Flaxweiler erlegt. Die Populationen im Norden des Landes rund um Kaundorf (Stauseegemeinde und Gemeinde Wiltz) und Hosingen (Gemeinden Park Hosingen und Pütscheid) haben sich gehalten; hinzugekommen ist das Gebiet der Gemeinde Wahl. [1]

Referenzen

[1] Bingenheimer, V., 2018. Eine unangenehme Wahrheit. Trotz massiver Abschüsse vermehren sich die Mufflons im Wald bei Echternach ungebremst. Luxemburger Wort 2018-04-03: 18-19.

[2] Massard, J.A. & P. Kintziger, 1994. Le Mouflon (Ovis ammon musimon) au Luxembourg: notes historiques sur son introduction et analyse de la population des mouflons de la région de la Haute-Sûre. Bulletin de la Société des Naturalistes luxembourgeois, 95: 187-208.

[3] Massard, J.A. & G. Geimer, 1993. Initiation à l’écologie. Principes généraux de l’écologie et notions sur le milieu naturel luxembourgeois ainsi que sur les problèmes de l’environnement au Grand-Duché de Luxembourg. 2e édition. Luxembourg, Ministère de l’Education nationale, 297 p. (Le cas du Mouflon, p. 140-141).

[4] Adam, F., 2003. Muffelwild in Luxemburg. Projet de fin d’études, 13e Environnement naturel, Lycée technique agricole d’Ettelbruck, 54 S. [unveröffentlicht].

[5] Bingenheimer, V., 2019. Waldschutz mit der Kugel. Gegen die unkontrollierte Vermehrung der Mufflons bei Echternach fordert de Naturverwaltung mehr Abschüsse.
Luxemburger Wort 2019-10-05: 43.