In seinen „Luxemburger Sitten und Bräuche”, die  Edmond de la Fontaine – besser bekannt unter seinem Pseudonym „Dicks” – im Jahre 1883 publiziert hat, beschreibt der Autor ausführlich das mit den in Luxemburg gefeierten, vorwiegend religiösen Festtagen verbundene Brauchtum. Den 14. Februar und somit den Sankt-Valentinstag behandelt er nicht. Dagegen lässt uns de la Fontaine wissen, dass dem Volksglauben nach sich auf St. Joseph (19. März) alle Vögel paaren und darum früher, insbesondere an der Mosel, an diesem Tag das Volkslied “Die Vogelhochzeit”  gesungen wurde. „In Frankreich”, fährt er fort, „paart sich die Vogelwelt auf St. Valentin”, geht aber nicht auf die dortigen mit dem Valentinstag verbundenen Liebesbräuche ein.

Den hl. Valentin kennt „Dicks” nur als den Beschützer der einheimischen Schweine, der in dieser Eigenschaft in Böwingen, Bauschleiden, Perl, Rambruch, Sassel und Stadtbredimus verehrt werde. „Dicks” geht jedoch nicht darauf ein, dass vielerorts am 14. Februar geräucherte Schweineköpfe oder -kinnbacken geopfert wurden, um sich den Schutz des hl. Valentin zu sichern, und dass diese anschließend versteigert wurden.

Kinnbackenversteigerungen finden in Luxemburg zwar noch immer statt, sie sind aber eher ein Geheimtipp, mit dem Valentinstag als Tag der Liebenden können sie nicht konkurrieren.

Mehr zumThema Valentinstag ist nachzulesen in meinem Artikel: „Vogelhochzeit, Schweineköpfe, Fallsucht und rote Rosen: Valentinstag in Luxemburg einst und jetzt.” Lëtzebuerger Journal 60. Jg., Nr. 31 (14. Februar 2007): 22-23.